Hiermit nehmen wir Bezug auf die Vorwürfe der AfD Fraktion im NRW-Landtag, die maßgeblich auf Informationen einer selbsternannten Islamexpertin basieren.
Der Islamische Kulturverein Bochum e.V. (IKV e.V.) wird in die Nähe der Muslimbrüderschaft gerückt - dies weisen wir aufs Schärfste zurück!
Wir distanzieren uns ausdrücklich von jedweder Ideologie bzw. politischer Einflussnahme. Wir stehen für einen Islam der Mitte und verurteilen jede Art von politisch oder religiös motiviertem Extremismus.
Wir legen Wert auf die Tatsache, dass unsere Vereinsstatuten und Handlungen übereinstimmend mit dem deutschen Grundgesetz sind. Und wir unterstreichen die bejahende und konstruktive Haltung zur Verfassung in Übereinstimmung mit der islamischen Lehre.
Der Islamische Kulturverein Bochum e.V. existiert bereits seit 1964 und ist keiner ausländischen Organisation oder Institution zugehörig und somit auch ideologisch und finanziell unabhängig. Der IKV e.V. ist eine anerkannte dialogorientierte muslimische Gemeinde und ausschließlich Mitglied im NRW Landesverband des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Mit dem Jugendverein des IKV e.V. als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe vermitteln wir unseren Jugendlichen einen weltoffenen Umgang mit allen Weltreligionen im Rahmen zahlreicher Dialogveranstaltungen in starker Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendring Bochum e.V.. Unser demokratisch-gesellschaftliches Engagement ist weitreichend. So haben wir in der Vergangenheit u.a. Podiumsdiskussionen anlässlich der Landtags- und Bundestagswahlen durchgeführt und das nicht mit dem Ziel der Einflussnahme, sondern um den Bürgerinnen und Bürgern die Wichtigkeit der Demokratie zu vermitteln. Darüber hinaus ist der IKV im ständigen erfolgreichen Dialog mit den Christlichen und Jüdischen Gemeinden – und das seit mehr als 25 Jahren. Unser Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt ist unverkennbar.
Wir bedauern sehr, dass wir über die Presse von Innenminister Herbert Reul mit AfD initiierten Vorwürfen konfrontiert werden. Dass die AfD durch das Schüren von Ängsten und der Verbreitung von Islamophobie in der deutschen Gesellschaft, versucht, diese zu spalten, möchten wir nicht zulassen.
Die selbsternannte „Islamexpertin“ Sigrid Herrmann-Marshall wird für ihre pauschalen Äußerungen über den Islam schon länger kritisiert. So stellte die studierte Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor bereits im Jahre 2017 fest, dass Herrmann-Marshall ,,allenfalls Laienwissen über den Islam‘‘ besitzt, die ,,Menschen pauschal als Anhänger islamistischer Strömungen, ohne nachprüfbare Beweisführung" verurteilt1. Die Frankfurter Jusos bezeichneten in einer Pressemitteilung im Jahre 2016 Hermann-Marschall als „rechtspopulistische Sozialdemokratin“, welche „keinerlei differenzierte Haltung zum Islam als Religion“ besitzt. Weiterhin schüre sie in ihrer Tätigkeit als Bloggerin „Angst vor einer vermeintlichen Islamisierung des Abendlandes‘‘2.
Die gegen uns erbrachten Vorwürfe beziehen sich allesamt auf die Nähe zur Muslimbrüderschaft. Die AFD und Herrmann-Marshall äußern keinerlei inhaltliche Kritik an unserer Arbeit.
Hiermit wollen wir klarstellen, dass alle Referentinnen und Referenten, die zu unseren zahlreichen Bildungsveranstaltungen eingeladen werden ausschließlich der Wissensvermittlung dienen.
Ungeachtet der falschen Vorwürfe, die gegen uns erhoben werden, stehen wir auch in Zukunft weiterhin für eine offene und transparente Vorgehensweise im Umgang mit unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
Bochum, 23.03.2019
1 https://www.sueddeutsche.de/politik/deradikalisierung-islamismus-mit-islam-bekaempfen-1.3616942
2 https://www.fr.de/frankfurt/spd-org26325/streitet-ueber-salafismus-expertin-11101131.html
Ergänzend ein Link zum Thema "Logik der Kontaktschuld":
https://mediendienst-integration.de/artikel/die-logik-des-verdachts-1.html
Sowie zu Frau Herrmann-Marshall:
https://fanf1848.wordpress.com/2019/03/24/biologin-begutachtet-muslime-für-die-afd/